Sulzer Kulturtag 2021

Neun Monate gingen wir mit der Idee schwanger, dann war es soweit: der 1. Sulzer Kulturtag erblickte das Licht der Welt. Und sah und hörte was?

„Ich mag schwarze Wolken gerne, kalter Wind macht mir nichts aus, ich bleib zuhaus“, sang Pius Jauch. Das müssen denn doch eine ganze Reihe Mitbürger*innen falsch verstanden haben. „Zuhaus“ meinten wir, sei der Marktplatz, die gute Stube unserer Stadt, wo wir für einen Tag dem verehrten Publikum Genuss und unseren Künstlern Gelegenheit zur Vorstellung boten. Dazu mussten Besucher und Akteure allerdings für „singing and dancing in the rain“ bereit sein.

Und es war auch kein Zufall, dass der „Wohnzimmerchor“ mit einer Pavane eröffnete, denn dazu gehört ein gut bestückter Festsaal, in welchem sich alles, was im Lande Rang und Namen hat, versammelt. Ganz so, wie auf dem Marktplatz. Oder, dass Christine und Martin Schneider Werke von Schubert, Saint-Saëns und Mendelssohn in Form von Pariser Salon-Musik interpretierten.

Aber auch in den übrigen Räumen war viel los: Führungen und Vorträge in der VHS, im Bauernfeind Museum und in der Stadtkirche waren gut besucht; die Märchenaufführungen mit „Graf Alwig und dem bösen Zauberer“ zogen die Kinder in ihren Bann. Am Abend überzeugte sich eine Nachtwächterrunde vom ordnungsgemäßen Zustand der originellen Ausstellungsstücke in den Schaufenstern.

Unser Überraschungsgast war überragend: mit rund 3 Metern Höhe war die Stelzenläuferin „Dietlinde vom Geroldseck“ im Rokoko-Kostüm nicht zu übersehen. Mit ihrer tänzerischen Leichtigkeit und lustigen Gesprächen mit den Gästen, war sie auch als Foto-Objekt ein Anziehungspunkt.

Ayana zeigte ihre Bauchtänze mitten auf der Straße, und ihre zahlreichen Fans störte der Regen nicht. Feuerwehr, DRK und Musikverein trotzten in nahezu irischem Gleichmut den Elementen. Ins kleine Zelt vor dem ehemaligen „Schwanen“ hätte letzterer auch gar nicht gepasst. Dort fanden die „Kammerspiele“ statt: Lesungen, Vorträge, Konzerte. Und ja, man muss es sagen, Glück mit dem Wetter hatten Herr Schweikart und das Akkordeonorchester. Zu essen, zu trinken, zu diskutieren und schwätzen gab’s an den zahlreichen Informations- und Bewirtungsständen genug.

Die jüngsten Bürger, wenn sie nicht auf der Straße tanzten, konnten sich schminken lassen oder die weltweite Masse der Kinder-Bastelkunstwerke vergrößern, wenn sie nach dem Herstellen der Grasdackel Nachwachsendes mit nach Hause nehmen konnten. Gerade die Kinder waren es übrigens, die auf eine Neuauflage im nächsten Jahr drängten, und viele Erwachsene schlossen sich dieser Bitte an. Wir von der „Initiative Bauerfeind im Kulturhaus am Marktplatz“ kommen dem gerne nach.

Großer Dank gebührt schließlich den Kinderbetreuern, den unermüdlichen Helfern von Bauhof, Feuerwehr, DRK, den Freiwilligen vom SPD-Ortsverein und vielen notgedrungen ungenannt Bleibenden, die kräftig zum Gelingen beigetragen haben. Den Geschäftsleuten, die ihre Schaufenster zu Werbezwecken zur Verfügung stellten. Und, last not least, den Künstlern und Amateuren, die Schaufenster schon im Vorfeld gestaltet haben, um auf unser Fest einzustimmen.